フッサールの生涯
Who was Edmund Husserl?
1859
Edmund Husserl wird als zweites von vier Kindern in Prossnitz (Prostejov, Mähren) geboren.
1876-1887 Studienjahre
WS 1876/77-WS 1877/78:
Universität Leipzig. Astronomie; Vorlesungen in Mathematik, Physik, Astronomie und Philosophie. Erste philosophische Lektüre: Berkeley. Begegnung mit Thomas Masaryk, dem späteren Staatspräsidenten der Tschechoslowakei, der ihn nach Wien zu Franz Brentano wies.
1878-1880/81:
Universität Berlin.
Studium der Mathematik (u.a. bei L. Kronecker und C. Weierstraß, dessen Privatassistent er im SS 1883 war und von dem er "das Ethos seines wissenschaftlichen Strebens" habe) und der Philosophie (F. Paulsen).
1881-1881/82:
Universität Wien. Studium der Mathematik
1882, 8. Oktober:
Approbation der Dissertation Beiträge zur Theorie der Variationsrechnung;
1883, 23. Januar:
Promotion zum Dr. phil.
1884
Tod des Vaters (24. April)
WS 1884/85-SS 1886:
Universität Wien.
Philosophische Vorlesungen bei Franz Brentano.
W/S 1886/87-SS1887:
Universität Halle a.S.
Vorlesungen bei C. Stumpf, zu dem Husserl zwecks Habilitation auf Empfehlung von Btentano kam.
1886-1895
Studien vorzugsweise in den Gebieten der formalen Mathematik und formalen Logik.
1887
Heirat mit Malvine, geb. Steinschneider (6. August)
1887
Herbst: Druck der Habilitationsschrift Über den Begriff der Zahl, Psychologische Analysen
Bücherbeschaffungen auf dem Gebiet der Philosophie während der Studienzeit (in Auswahl):
1880:
Schopenhauer, Spinoza; 1884: Hegel, Phänomenologie des Geistes; H. Spencer, Grundlagen der Philosophie; 1886: E. Mach, Beitragezur Analyse der Empfindungen; 1887:
G. Frege, Die Grundlagen der Arithmetik.
1887-1901 Halle
1887
Antrittsvorlesung ~Die Ziele und Aufgaben der Metaphysik (24. Oktober)
1891
Philosophie der Arithmetik, Psychologische und logische Untersuchungen; Rezension zu Schröders Vorlesungen über die Algebra der Logik.
1900
Logische Untersuchungen, Erster Teil: Prolegomena zur reinen Dogik
1901
Logische Untersuchungen, Zweiter Teil. Untersuchungen zur Phänomenologie und Theorie der Erkenntnis
1901
Erste Begegnung M. Schelers mit Husserl
1901
Anfang September erfolgt die seit einem Jahr schwebende Berufung nach Göttingen.
1901-1916 Göttingen
1901 (September)
Ernennung zum außerordentlichen Professor
1902
Erster Besuch Dauberts bei Husserl in Gottingen Diskussion über die Logischen Untersuchungen. Aufgrund dieses Zusammentreffens Beginn der Verbindung von Schülern Th Lipps in Munchen mit Husserl.
1904 (Mai)
Besuch in München Zusammentreffen mit Th. Lipps und seinen Schülern Daubert, Pfänder etc )
1905 (März)
Reise nach Berlin zu W. Dilthey. In einem Brief an G. Misch aus dem Jahre 1929 schrieb Husserl, "daß wenige Gespräche 1905 mit Dilthey in Berlin (nicht seine Schriften) einen Impuls bedeuteten, der vom Husserl der Logischen Untersuchungen zu dem der Ideen führte"
1906
Ernennung zum ordentlichen Professor.
1906
(Dezember) Besuch des Dichters Hugo von Hofmannsthal bei Husserl.
1907
Besuch bei Franz Brentano in Florenz.
1907 (Sommersemester)
Gründung der "Göttinger Philosophischen Gesellschaft" durch Th. Conrad.
1909 (Oktober)
Besuch P. Natorps bei Husserl.
1910 (Januar)
Husserl sagt Rickert seine Mitwirkung bei der Herausgabe der neuen Zeitschrift Logos zu.
1911
,,Philosophie als strenge Wissenschaft" in Logos, Bd. 1,1910/11.
1911
Briefwechsel Dilthey - Husserl im Anschluß an Logos-Artikel
1913
Ideen zu einer reinen Phanomenologie und phanomenologischen Philosophie. Erstes Buch. Allgemeine Einführung in die reine Phanomenologie. Das Werk erschien im Jahrbuch für Philosophie und phänomenologische Forschung, Bd 1, das von Husserl als verantwortlichem Herausgeber zusammen mit Moritz Geiger, Alexander Pfänder, Adolf Reinach und Max Scheler im Jahre 1912 begründet worden war.
1913
Besuch K. Jaspers bei Husserl.
1914
Teilnahme am VI. Kongreß für experimentelle Psychologie in Göttingen (15.-18. April).
1916 (5. Januar)
Berufung nach Freiburg als Nachfolger und auf Empfehlung von Heinrich Rickert, mit Wirkung vom 1. April.
1916 (8. März)
Sohn Wolfgang fällt vor Verdun.
1916-1928 Freiburg
1917 (April)
Sohn Gerhart liegt kriegsverwundet im Lazarett in Speyer
1917 (3. Mai)
Antrittsvorlesung ,,Die reine Phänomenologie, ihr Forschungsgebiet und ihre Methode".
1917 (Juli)
Tod der Mutter
1917 (8.-17. November)
Drei Vorträge über Fichtes Menschheitsideal im Rahmen der Hochsehulkurse für Kriegsteilnehmer (Wiederholung 14.-16. Januar 1918; Wiederholung am 6., 7. und 9. November 1918 für Akademiker aus der philosophischen Fakultät)
1918/19
Gründung der "Freiburger Phänomenologischen Gesellschaft"
1919
Veröffentlichung von Husserls Erinnerungen an Brentano
1919 (Oktober)
Husserl unterzeichnet den Aufruf von Romain Rolland ,,Für die Unabhängigkeit des Geistes", der von der ,,Liga zur Beförderung der Humanität" versandt wurde
1922 (Juni)
Londoner Vorträge im University College: "Phänomenologische Methode und Phänomenologische Philosophie": Aufenthalt in Cambridge im Haus von G. Dawes Hicks; Zusammentreffen mit J. Ward, G. E Stout, G. E. Moore
1922 (Dezember)
Wahl zum "corresponding member" der Aristotelian Society
1923
Veröffentlichung des Artikels ,,Erneuerung. Ihr Problem und ihre Methode" in der japanischen Zeitschrift Kaizo.
1924
Veröffentlichung der beiden Kaizo-Artikel: ,,Die Methode der Wesensforschung" und "Erneuerung als individualethisches Problem".
1924-1925
R. Carnap nimmt an Husserls Oberseminaren teil
1924 (September)
Erster Besuch von Dorion Cairns bei Husserl
1925
Veröffentlichung einer Meditation ,,Über die Reden Gotamo Buddhos" anläßlich der Verdeutschung durch Karl Eugen Neumann
1926 (8. April)
Heidegger überreicht Husserl die Widmung zu Sein und Zeit
1927-1928
Arbeit am Encyclopedia Britannica-Artikel mit Heidegger
1928
Veröffentlichung von Husserls "Vorlesungen zur Phänomenologie des inneren Zeitbewußtseins" durch Heidegger im Bd. 9 des Jahrbuchs
1928 (31. März)
Emeritierung
1928-1938 Nach der Emeritierung
1928 (April)
Reise nach Berlin zur Feier des 80. Geburtstages von C. Stumpf
1928 (April)
Amsterdamer Vorträge über "Phänomenologie und Psychologie. Transzendentale Phänomenologie"; Bekanntschaft mit dem Mathematiker L. E. J. Brouwer und mit Leo Schestow
1928 (April)
Das Kultusministerium ersucht Husserl, da die Berufung Heideggers zu seinem Nachfolger erst ab 1. Oktober möglich ist, im 55 1928 den Lehrstuhl für Philosophie weiter zu verwalten
1928 (August)
Ludwig Landgrebe erhält ein Stipendium zur weiteren Arbeit für Husserl; Eugen Fink übernimmt seine Stelle und beginnt damit seine Zusammenarbeit mit Husserl
1928/29
In wenigen Monaten Niederschrift der formalen und transzendentalen Logik
1929 (Februar)
Pariser Vorträge; Bekanntschaft u.a. mit L. Le'vy-Brühl, E. Meyerson, A. Koyre', J. Hering, L. Schestow, E. Levinas
1929 (8. April)
Überreichung der Festschrift zu Husserls 70. Geburtstag durch Heidegger
1929 Uuli)
Veröffentlichung von formale und transzendentale Logik im Bd. 10 des Jahrbuchs und gleichzeitig als ,,Sonderdruck" daraus
1929 (Sommersemester)
H. Marcuse und Frau studieren bei Husserl
1929/30
Husserl zieht Vorlesungsankündigung zurück
1930
Veröffentlichung des ,,Nachwort zu meinen ,Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie" im Bd. 11 des Jahrbuchs
1931 (Juni)
Vortragsreise in Deutschland: Husserl spricht jeweils in der Kantgesellschaft in Frankfurt, Berlin (vor ca. 1600 Hörern) und Halle über ,,Phänomenologie und Anthropologie"
1933 (6. April)
Beurlaubung durch Erlaß Nr. A 7642; (20. Juli) Aufhebung des Erlasses
1933 (November)
Ruf an die University of Southern California in Los Angeles, den Husserl ernstlich erwägt
1934 (um 1. August)
Husserl erhält die Einladung des Prager Kongresses, sich brieflich über die gegenwärtige Aufgabe der Philosophie zu äußern;
(30. August)
Husserl schreibt Brief an den Prager Philosophenkongreß
1934 (Oktober)
Plan eines Archivs für Husserls Manuskripte
1935 (März)
Verhandlungen mit Prag zwecks Überbringung von Husserls Manuskripten; L. Landgrebe kommt für detaillierte Bestandsaufnahme nach Freiburg (vgl. unten Notiz zu Husserls Nachlaß)
1935 (7. Mai)
Vortrag vor dem Wiener Kulturbund über ,,Die Philosophie in der Krisis der europäischen Menschheit" (Wiederholung am 10. Mai)
1936 (November)
Prager Vorträge über ,,Die Krisis der europäischen Wissenschaften und die Psychologie"
1936 (15. Januar)
Entzug der Lehrbefugnis mit Ende des Kalenderjahres 1935
1936 (24. Januar)
1. Teil der Krisis für den Druck im ersten Heft der neuen, in Belgrad von A. Liebert herausgegebenen Zeitschrift Philosophia nach Prag geschickt.
1936 (25. Januar)
Das Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung zwingt Husserl, aus der von Liebert in Belgrad gegründeten philosophischen Organisation auszutreten.
1937 (8. Juni)
Ablehnung von Husseris Ersuchen um Erlaubnis zur Teilnahme am IX. Internationalen Kongreß für Philosophie in Paris durch das Reichsministerium
1938 (27. April)
Husserl stirbt im Alter von 79 Jahren.